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Lipödem und Pille

Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen die Einnahme oder das Absetzen der Pille haben kann, wenn Sie Lipödem haben oder andere Familienmitglieder bereits erkrankt sind.

Lipödem und Pille: Was Sie wissen sollten

Das Lipödem ist eine chronische, schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es zeichnet sich durch eine symmetrische Ansammlung von Fettgewebe an Beinen, Po, Hüften oder auch den Armen aus. Die Fettzellen sind resistent gegen Sport und Diäten. Betroffene leiden unter Schmerzen, Druckempfindlichkeit und häufig einer eingeschränkten Beweglichkeit. Das Lipödem kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Ursache des Lipödems

Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt. Einerseits wird eine Vererbung als sehr wahrscheinlich angenommen, weil es zu familiären Häufungen kommt. Andererseits sollen hormonelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Das erklärt auch, warum das Lipödem meist in Phasen hormoneller Veränderungen auftritt oder schlimmer wird, wie während der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Endgültig wissenschaftlich bewiesen sind diese Thesen noch nicht. 

Auswirkungen der Pille aufs Lipödem

Die Antibabypille ist ein hormonelles Verhütungsmittel, das den Hormonhaushalt beeinflusst. Dieser sollte aber besonders bei Lipödem ausgeglichen sein. Bei Lipödem-Betroffenen kann die Einnahme der Pille unterschiedliche Auswirkungen haben. Manche berichten, dass sich ihr Lipödem durch die Einnahme oder das Absetzen der Pille verschlechtert hat. Andere wiederum vertragen die Pille gut und bemerken keine Verschlechterung. Hormonschwankungen durch die Pille können also zu einem Auslösen oder Fortschreiten des Lipödems führen, müssen aber nicht unbedingt. Wissenschaftlich geklärt ist der Zusammenhang zwischen Pille und Lipödem noch nicht. 

Pille – ja oder nein?

Da das Lipödem eng mit hormonellen Faktoren verbunden ist, sollte die Entscheidung für oder gegen die Pille immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt getroffen werden. Hormonfreie Verhütungsmethoden wie z. B. Kupferspiralen oder Kondome sind die sichere Wahl in Bezug aufs Lipödem. Bei den hormonellen Verhütungsmethoden gibt es verschiedene Hormone, die sich nicht alle gleich auf das Lipödem auswirken. Zu meiden sind Medikamente mit hohem Östrogen-Anteil, besser geeignet sind reine Gestagen-Präparate. Lassen Sie sich individuell beraten, welche Verhütungsmethode für Sie am besten geeignet ist.

Fazit  

Wenn Sie an Lipödem leiden oder in Ihrer Familie bereits Fälle aufgetreten sind, ist das Risiko aufgrund Hormonschwankungen das Lipödem zu verschlimmern oder auszulösen durchaus gegeben. Wenn es um Verhütung geht, sollten Sie unbedingt mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt sprechen. Eine individuelle Beratung ist der beste Weg, um die passende Verhütungsmethode zu finden und das Lipödem bestmöglich zu managen oder vielleicht sogar zu vermeiden.  

 

Übrigens: Auch wer an Lipohypertrophie leidet, sollte Hormonschwankungen vermeiden, um das Risiko für ein Lipödem nicht weiter zu erhöhen.


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